Wörtlich übersetzt bedeutet „Mediation“ „Vermittlung“. Gemeint ist die Vermittlung in Streitfällen durch unparteiische Dritte, die von allen Seiten akzeptiert werden. Die vermittelnden Mediatoren/innen helfen die Streitenden, eine einvernehmliche Lösung ihrer Probleme zu finden. Aufgabe der Mediatoren/innen ist es nicht, einen Schlichterspruch oder ein Urteil zu sprechen. Vielmehr liegt es an den Konfliktparteien selbst, einer ihrer Interessen optimal entsprechende Problemlösungen zu erarbeiten. Alle sollen durch die Übereinkunft gewinnen.
Diese konstruktive Konfliktlösung wird durch das Mediationsverfahren ermöglicht. Sie kann selbst dann gelingen, wenn die Konfliktparteien in einer offenkundigen Sackgasse stecken und alleine nicht mehr weiterkommen bzw. gar nicht mehr miteinander reden. Die Mediatoren/innen hören sich die Anliegen aller Beteiligten an, lassen sie ihre Gefühle ausdrücken und helfen bei der Klärung der eigenen Interessen der Konfliktparteien. In zunehmendem Maße stellen sie wieder eine direkte Verbindung zwischen den Streitenden her. Die Kontrahenten/innen erfahren durch diese Vorgehensweise, welches die eigenen Probleme, Gefühle und Interessen der anderen Seite sind. Im geschützten Raum eines solchen Gesprächs können sie Verständnis und neues Vertrauen zueinander entwickeln und schließlich gemeinsam an einer Lösung ihrer Probleme arbeiten. Das Ziel ist eine Vereinbarung, die alle Konfliktparteien unterzeichnen und umsetzen.*
Mediation
ist eine Form der Konfliktbearbeitung, die
- freiwillig, eigenverantwortlich und vertraulich,
- unter Einbeziehung alles am Konflikt Beteiligten sowie
- zukunftsorientiert
eine tragfähige, schriftliche Vereinbarung über die von den Konfliktparteien eingebrachten Inhalte anstrebt.
Dabei liegt die Verantwortung für die Inhalte bei den Konfliktparteien und die Verantwortung für den Prozess und den Ablauf bei dem Mediator/in.
*Quelle: Christoph Besemer, Mediation Vermittlung in Konflikten